Der 22. Januar 2021 war ein guter Tag für die Welt. Nachdem 90 Tage zuvor mit Honduras der 50. Staat den Atomwaffenverbotsvertrag ratifiziert hatte, trat dieser endlich in Kraft. Allerdings 76 Jahre zu spät für die Menschen in Hiroshima und Nagasaki, die am 6. bzw. 9. August 1945 von den grauenhaftesten Waffen, die die Welt bis zu diesem Zeitpunkt nicht kannte, getroffen wurden. Insgesamt starben geschätzte 125.000 – 180.000 Personen – die wenigsten davon Militärangehörige – sofort und meist ohne, dass von ihnen auch nur eine Spur blieb. Viele tausende Schwerverletzte überlebten die nächsten Tage und Wochen nicht. Wie viele weitere Menschen in den Jahren danach schwerste Gesundheitsschäden davontrugen und bis heute an Nachkommen vererben, kann auch nicht annähernd geschätzt werden.

In den Folgejahren richteten Atomwaffentests der inzwischen 9 Nuklearstaaten erhebliche Schäden zu Lande und zu Wasser für Menschen, Flora und Fauna an. Ebenfalls sorgte der Einsatz abgereicherter Uranmunition für massive Gesundheits- und Umweltschäden. Trotz zwischenzeitlicher Abrüstungsbemühungen bedrohen nach wie vor, zu Jahresbeginn geschätzte, rund 13.000 Atomwaffen, von denen fast 4000 sofort einsatzbereit wären, die Welt. Statt sie zu verschrotten, werden sie sowie ihre Trägersysteme seit einiger Zeit modernisiert, auch die rund 20 in Deutschland befindlichen US-amerikanischen Atombomben.

Dass Kriege keine Lösung für Konflikte sind, sondern immer wieder neue Auseinandersetzungen nach sich ziehen, lehrt die Lektüre von Geschichtsbüchern. Zwar hat die Menschheit inzwischen ein wenig dazugelernt und Massenvernichtungswaffen, die fast ausschließlich Zivilpersonen treffen und ermorden, wie biologische und chemische Waffen, international geächtet , Atomwaffen werden jedoch weiterhin produziert und bereitgehalten.

Dass ausgerechnet ein Großteil der europäischen Staaten den Atomwaffenverbotsvertrag bis heute weder unterschrieben noch ratifiziert hat, ist ein Skandal. Alleine die Anschaffung, Wartung, Lagerung der Waffen verschlingen Jahr für Jahr viele Milliarden . Dieses Geld wäre erheblich besser zur weltweiten Bekämpfung von Krankheiten, Nahrung für alle, Bildung und nicht zuletzt dem gemeinsamen Einsatz für unser Klima eingesetzt. Dabei würden gleich auch die meisten Gründe für zukünftig drohende internationale Konflikte wegfallen.

Marlene Cieschinger, Listenkandidatin für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 26. September 2021, erklärt hierzu:

Wir PIRATEN in Berlin setzen uns für eine friedliche Welt ein und sagen ganz deutlich: Krieg, besonders mit Nuklearwaffen, ist und bleibt ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Also fordern wir alle Staaten, die es noch nicht getan haben – auch die Bundesrepublik Deutschland – dringend auf, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten und sämtliche Nuklearwaffen für zivilen Gebrauch zu recyceln. Das sind wir den in Hiroshima und Nagasaki Ermordeten und Geschädigten schuldig.

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