Hiroshima, 6. August 1945, 8:15 Uhr (Ortszeit): Genau über dem Shima-Klinikum explodiert eine Atombombe – und nichts bleibt, wie es war. Für die geschätzen 90.000 – 140.000 Menschen, darunter  rund 20.000 Militärangehörige, die auf der Stelle und meist ohne Spuren zu hinterlassen sterben, für Tausende Schwerverletzte, die im Laufe der nächsten Wochen und Monate den Tod finden und weitere kaum bezifferbare Opfer, die in den kommenden Jahren schwere Gesundheitsschäden erleiden oder sie an ihre Nachkommen vererben. Ebenso drei Tage später, als eine weitere Bombe auf Nagasaki geworfen wird, wo sich fast ausschließlich Zivilbevölkerung aufhält und ca. 35.000–40.000 sofort getötet und rund 60.000 verwundet werden.

Die Auswirkungen dieser Taten, die bis dahin kaum vorstellbar schienen, zeigten sich schließlich weltweit und beeinflussen auch heute internationale Politik. Einerseits hat der Schrecken dafür gesorgt, dass solche Waffen seither nicht wieder eingesetzt wurden und bis 2015 191 Vertragsstaaten den Atomwaffensperrvertrag unterzeichneten.
Gleichzeitig fand in den letzten Jahrzehnten weiterhin Aufrüstung und Modernisierung dieser Waffen statt. Bereits die Produktion , insbesondere aber zahlreiche Tests verursachten massive Gesundheits- und Umweltschäden  und selbst der Einsatz abgereicherter Uranmunition ist eine nicht zu vernachlässigende Gefahr .

Die Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki ist 75 Jahre her und die Bedrohung der Menschheit, der Welt insgesamt, durch Atomwaffen besteht nach wie vor. Das Risiko ist durch Forschungen zum Einsatz künstlicher Intelligenz sogar gestiegen.  Viel Geld wird Jahr für Jahr für Entwicklung, Produktion und Lagerung von Nuklearwaffen, die mittlerweile ein Vielfaches an Sprengkraft der Bomben von 1945 aufweisen, ausgegeben.

Im 21. Jahrhundert müsste jedoch klar sein, dass ein Einsatz von Atomwaffen nicht nur absolut unethisch, sondern sogar selbstmörderisch wäre. Es ist höchste Zeit, dass sie ein Relikt der Vergangenheit werden. 2017 wurde der Atomwaffenverbotsvertrag geschlossen, den bisher 82 Staaten unterzeichnet und 40 ratifiziert haben. Deutschland ist – als NATO-Mitglied – leider nicht dabei.

Wir fordern die Bundesregierung auf, dies noch einmal zu überdenken und sich Ländern wie Neuseeland, Österreich oder Costa Rica anzuschließen. Atomwaffen sichern weder Frieden noch internationale Stabilität. Das für sie verschwendete Geld lässt sich erheblich besser in Friedensforschung, aber auch, wie wir gerade zurzeit sehen, in internationale Entwicklungszusammenarbeit, weltweite Gesundheit und insbesondere auch Maßnahmen zum Schutz des Klimas einsetzen. Bereits in unserem Programm zur Bundestagwahl 2017 forderten wir PIRATEN Schritte zur kernwaffenfreien Welt und dabei bleiben wir.

In Zeiten von Cyberwar, asymmetrischen Konflikten und Handelskriegen, die bereits mehr als zuviel Schaden anrichten, gibt es für Nuklearwaffen nur einen einzigen geeigneten Ort: den Schrottplatz.

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