Der „Lernraum Berlin“ soll an den Schulen Online-Lehre möglich machen. Nur leider war es gestern nicht möglich hierauf zuzugreifen. Nach Langer Wartezeit kam für die Nutzerinnen und Nutzer lediglich eine Fehlermeldung. Somit wurden zahlreiche junge Menschen wieder darauf eingestimmt, sich erneut mit kopierten Arbeitsblättern „zufrieden“ zu geben.

Damit hat das digital rückständige Berlin wieder keinen Schritt in Richtung Digitalisierung geschafft. Estland oder Länder des asiatischen Raums sind da viel weiter – Deutschland tut sich aber sehr schwer, überhaupt einen Schritt vorwärtszukommen, Berlin ganz besonders.

Digitalisierung könnte der Schlüssel zum Kampf gegen Corona sein, könnte helfen, den Klimawandel zu stoppen und könnte für alle Menschen Demokratie und Teilhabe sicherstellen. Aber dazu muss man es richtig anfassen. Die derzeitigen Probleme bei der Umsetzung schrecken dagegen die Nutzer ab.

Manche Schulen, wie das Ernst-Abbe-Gymnasium hatten in der Vergangenheit die Misere der Politik in Berlin clever umschifft, weil die Schule die Schulcloud des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) nutzen kann: Über die HPI-Cloud werden die Informationen und Arbeitsaufträge ausgetauscht, die Schüler stellen dort auch ihre erledigten Aufgaben hinein. Im Gegensatz zum Lernraum Berlin funktioniert die HPI-Cloud, so auch bei einigen Schulen in Brandenburg. Insgesamt 128 Schulen bundesweit nutzen die HPI-Schulcloud.

Als PIRATEN wissen wir, dass sichere Plattformen für den Online-Unterricht nötig sind. Ebenso wichtig ist, dass die Systeme funktionieren und mit kompetenten Partnern betrieben werden. Das HPI hat dabei in der Vergangenheit einige Datenschutzprobleme der HPI-Cloud überzeugend angefasst. Überhaupt wäre es wünschenswert, eine einheitliche Plattform zu haben. Es ist deshalb unverständlich, warum Berlin nicht auch die Nutzung der HPI-Schulcloud anstrebt, deren Entwicklung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 7 Millionen Euro gefördert worden ist.

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