PIRATEN wollen gute, funktionierende Schulen, die ihren Schülern jetzt das Beste an Möglichkeiten bieten, vor allem solche, die von Schülerinnen und Schülern sowie den Schulen und Lehrern selbst akzepiert werden.

Dr. Franz-Josef Schmitt, Spitzenkandidat der PIRATEN Berlin zur Bundestagswahl 2021, stellt fest:


Das RKI
empfiehlt  geteilten Unterricht ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen; Lehrerinnen und Lehrer sind für geteilten Unterricht , die Eltern sind für geteilten Unterricht und auch die Schülerinnen und Schüler wollen geteilten Unterricht. 
Wo also ist das Problem? Der Berliner Senat will die komplette Umstellung vermeiden. Frau Scheeres ist hier der Meinung, dass das aktuelle Hygienekonzept ausreichen müsste, sich vor Infektionen zu schützen und hält weiterhin aufrecht, dass es keine Komplettumstellung der Schulen auf geteilten Unterricht geben darf.

Der Landesschülerrat fordert aber genau das. Dies zu Recht, hat doch das Ernst-Abbe-Gymnasium in Neukölln deutlich gezeigt, wie gut der hybride Unterricht mit geteilten Klassen funktionieren kann. Vor den Herbstferien hatte das Neuköllner Ernst-Abbe-Gymnasium derart viele Infektionsfälle, dass nichts mehr ging. Das Gymnasium stand davor, angesichts der fehlenden Strategie und der fehlenden Bekenntnisse für geteilte Klassen mit Online-Unterricht, komplett zugemacht zu werden.

Das Mantra der Präsenzschule hat also das Gegenteil dessen bewirkt, was vernünftig ist: Weil man die Schulen gewaltsam offen halten wollte, musste man sie zumachen. Paradox, oder? Ja, es ist so paradox wie die aktuelle Politik der großen Parteien von grün bis schwarz.

Das Ernst-Abbe-Gymnasium hat dabei die Misere der Politik unserer Bundesbildungsministerin Anja Karliczek  clever umschifft, weil die Schule die Schulcloud des Hasso-Plattner-Instituts nutzen kann: Über die Cloud werden die Informationen und Arbeitsaufträge ausgetauscht, die Schüler stellen dort auch ihre erledigten Aufgaben hinein.

Dies gilt es für alle Schulen zu organisieren. Frau Karliczek lehnt dies aktuell jedoch ab und investiert lieber in blumige und günstigere „KI-Bildung“ mit künstlicher Intelligenz, anstatt vorhandene Gelder zu nutzen, um die nötige Ausstattung der Schulen und Universitäten für hybriden Unterricht aufzubauen.

Eltern, die den traumatisch desorganisierten Online-Unterricht des ersten Lockdowns nun berechtigt ablehnen
, haben ihr Vertrauen in die Politik verloren, für sie gab es quengelnde Kinder Zuhause, mit denen postalisch verschickte Übungsblätter bearbeitet werden mussten. 

Synchrone Online-Lehre, die durch spannende multimediale Angebote wie Lehrvideos, Simulationen, echte Online-Versuche oder Online-Quizzes angereichert wird, könnte die Online-Lehre zu einem großartigen Erlebnis machen und würde die Eltern auch spürbar entlasten. Die Kinder und Jugendlichen würden dann im online- Synchronunterricht ganz normal voll in die digitale Klasse integriert, beteiligen sich an den Diskussionen , können und müssen sich melden, werden ggf. auch aufgerufen, und rechnen Aufgaben auf interaktiven Whiteboards vor – eigentlich funktioniert der Unterricht so sogar besser als im realen Präsenzunterricht. Manche Kinder haben das auch rückgekoppelt und lernen deutlich besser als in Präsenz. Es ist doch geradezu absurd, dass man nicht wenigstens diesen Kindern die infektionsschützende Möglichkeit bietet, sich von
Zuhause online am Unterricht zu beteiligen. Die Bereitschaft zur Mitarbeit kann so auch steigen – man muss es nur richtig machen und digitale Interaktion schaffen. So können auch die verschiedenen Bildungszugänge bedient werden, wie wir PIRATEN es in unserem Wahl- und Grundsatzprogramm fordern.

Im Wahlprogramm 2017 forder
ten die PIRATEN bereits:
Die Lebens- und Arbeitswelt ist stark von Informationstechnologie geprägt. Um diese zu verstehen, nicht nur nutzen zu können, sondern sie auch aktiv mitgestalten zu können, sind Kenntnisse der Informatik erforderlich. 
In der Primarstufe müssen verbindliche Angebote einer informatischen Allgemeinbildung verankert werden, für die Sekundarstufe I soll Informatik im Lernbereich Naturwissenschaften verpflichtendes Unterrichtsfach werden. 
Lernorte sollen flächendeckend mit der notwendigen Infrastruktur ausgestattet werden. Dazu gehören die passende Hardware und ein Breitband-Anschluss an das Internet. Der Staat soll den kostenlosen Zugang zu allen öffentlichen Bildungseinrichtungen und Bildungsmaterialien sicherstellen

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