Helmut Schmidt ist heute gestorben. Bis zuletzt war er ein wortgewaltiger Denker, der sich auch den aktuellen politischen Themen nicht verschloss und uns auch hier leitende Gedanken gab. 
Hierzu sagt Bruno Kramm, Vorsitzender der Piratenpartei Berlin:
„So widerspenstig dieser letzte lebende Zeitzeuge und Lenker der bundesrepublikanischen Kinderstube auch war, Helmut Schmidt hinterlässt als leuchtender Demokrat und moralische Instanz eine schmerzhafte und klaffende Lücke im Gefüge des vereinten Deutschlands. Seine Zitate – wie auch „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“ – waren legendär und trocken, aber überstrahlten häufig in intellektueller Schärfe all jene stumpfe Einfältigkeit des konservativen Nachkriegsdeutschlands.  
Eine Rede vor dem International Institute for Strategic Studies in London im Oktober 1977 bei der Schmidt vor neuen Rüstungsgefahren warnte, führte  zum  auch in der SPD umstrittenen  Nato Doppelbeschlusses.
Es waren aber Differenzen in der Wirtschafts-und Sozialpolitik mit dem damaligen Koalitionspartner FDP, die ihn die Kanzlerschaft gegen seinen Wiedersacher Helmut Kohl kosteten, der dann u.a. die Lorbeeren für die geschichtliche Konsequenz der Abrüstung, die  Wiedervereinigung einstrich.  
Helmut Schmidt ist für mich neben Willy Brandt und Kurt Schumacher der bedeutendste Sozialdemokrat, dessen Erinnerung erst das erschreckende Vakuum der Sozialdemokratie von heute sichtbar macht. Die Trauer über den Verlust dieses großen Staatsmannes, Denkers und Philosophen kann man vielleicht nur mit ein bisschen Humor und einer wohligen Erinnerung an einen geistreichen und feinsinnigen Menschen durchbrechen:  
Wo wurde bis heute noch im Fernsehen geraucht? In Tarantino-Filmen und wenn Helmut Schmidt im Studio war.
Bildquelle: Bundesarchiv_B_145_Bild-F062763-0002,_München,_SPD-Parteitag,_Helmut_Schmidt

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